Sanoclav TKL-VCS User Manual Page 19

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2 Allgemeiner Teil
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2 Allgemeiner Teil
2.1 Migration
Als Migration (Stofftransfer) wird der Übergang von Stoffen aus dem Packstoff in das
kontaktierte Lebensmittel bezeichnet.
Ein Übergang von Metallionen kann durch eine Lackierung oder Kunststoffbeschichtung
vermieden werden. An dessen Stelle tritt jedoch die Migration von Bestandteilen aus den
Beschichtungen.
Als Bestandteile von Beschichtungen kommen mehrere hundert monomere Substanzen in
Betracht, aus denen durch zahlreiche Reaktionen eine Vielzahl von Oligomeren und Polymeren
entstehen kann. Je nach Beschichtung können Monomere und Oligomere aus den
Beschichtungen in Lebensmittel migrieren. Der Gesetzgeber unterscheidet bei der Überwach-
ung zwei Arten der Migration: Die Globalmigration und die spezifische Migration.
Als Globalmigration wird die Gesamtheit aller migrierenden Substanzen unter festgelegten
Bedingungen verstanden. Die Spezifische Migration hingegen bezieht sich auf eine einzelne
Substanz oder eine Gruppe von ähnlichen Substanzen.
Zur Bestimmung der Migration stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die
Globalmigration wird üblicherweise gravimetrisch bestimmt. Andere Verfahren beschreiben eine
Methode auf Basis der Größenausschlusschromatographie (Size-Exclusion-Chromatography
SEC) mit Verdampfungslichtstreudetektor (Electronic-Light-Scattering-Detector ELSD)
(SCHÄFER et al., 2004c).
Die Spezifische Migration wird hingegen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden
bestimmt, da sie substanz- bzw. gruppenspezifisch erfolgt.
Besondere Bedeutung auf Grund der toxikologischen Relevanz der Einzelverbindungen
besitzen die Untersuchungen auf BADGE und seine Derivate. BIEDERMANN et al. (1997)
stellten eine Methode zur simultanen Bestimmung von BADGE und seinen
Hydrochlorierungsprodukten vor. RAUTER et al. (1999) entwickelten das Verfahren, zur
Bestimmung von BADGE und seinen Hydrolyseprodukten in Lebensmitteln, welches später auf
die durch den SCF (1999) in den Grenzwert einbezogenen Derivate ausgedehnt wurde
(BIEDERMANN et al., 1999a, BILES et al., 1999, LINTSCHINGER und RAUTER, 2000).
PETERSEN et al. (2003) entwickelten ein Verfahren zur Bestimmung von BADGE und seinen
Derivaten in Lebensmitteln mittels internem Standard und SCHÄFER et al. (2004a) haben ein
Verfahren entwickelt, welches neben BADGE, seinen Hydrochlorierungs- und Hydrolyse-
produkten zusätzlich auf Bisphenol A (BPA) basierende Oligomere mit einem Molekulargewicht
von <1000 Da erfasst.
Weitere Substanzen, die bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen verwendet werden
und bekanntermaßen ein toxikologisches Potential besitzen sind Isocyanate und die durch
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